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SPIELART 2011 18.11. – 4.12.
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BLOG

Miriam Althammer | 05.12.2011

Festival is over

Tilmann Broszat, Leiter des Festivals:„Spielart ist so jung wie nie, das konn... mehr

 

Miriam Althammer | 04.12.2011

Laboratorische Gemeinschaften

Fast drei Wochen lang war DO TANK das Labor des Festivals. Internationale Kü... mehr

 

Miriam Althammer | 02.12.2011

You take what you want from Theatre

If you need to deconstruct something to the point of kitty litter then please... mehr

 












 
SOCIAL FICTIONS II
Die Kunst des Protestes
27.11. | 11:00 - 19:00
Akademietheater im Prinzregententheater
Eintritt € 5,00, (nur Tageskasse)
Eintritt zu den Beiträgen nur zur vollen Stunde
Studenten bei Vorlage des Studentenausweises Eintritt frei


In deutscher oder englischer Sprache

 

Tagesprogramm wird laufend aktualisiert.

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11:00 Uhr
Wu Wenguang
Memory: Hunger – Protest Amnesia Through Documentary and Theater
+Kurz Info
"2008 arbeitete ich als künstlerischer Leiter im Living Dance Studio an der Performance MEMORY, eine Kollektion persönlicher Erinnerungen an die Kulturrevolution während der 1960er Jahre. Nach den Proben wollten wir an der „Periode der Amnesie“ weiterarbeiten und unsere schlafenden Erinnerungen (wiederer-) wecken. Zwei Jahre später wurde das zweite Stück der MEMORY-Serie, das diesmal die „Große Hungersnot“ von 1959 bis 1960 thematisierte, aufgeführt. Der vielleicht eklatanteste Unterschied zwischen diesem und dem ersten Stück liegt darin, dass das Folgestück aus den Nachwehen des ersten Projekts, das sich mit dem kollektivem Gedächtnis beschäftigt und aus der Erinnerung an die Geschichte gefilmt wurde, entstanden ist. Das Projekt „kollektives Gedächtnis“ führte über zwanzig Freiwillige in ihren Rollen als „Geschichtssuchende“ auf, wie sie über zehn und Duzende Dörfer Provinzen herfielen, um über 100 Zeitzeugen zu interviewen. Diese Menschen, die größtenteils aus der Umgebung kommen und die die „Große Hungersnot“ überlebten, wurden das wichtigste Element; sie leben die Geschichte, und kommen in diesen Videos zu uns auf die Bühne. Weit mehr interessant sind die Teilnehmer des Dokumentarprojekts, die Dokumentarfilmer, Tänzer, Studenten und nicht zuletzt die Dorfbewohner, die die Hungersnot überlebten. Die meisten waren nach 1980 geboren worden, und hatten vor dem Projekt wenig bis kaum Ahnung von der Hungersnot. Jetzt sind sie nicht nur „Geschichtssuchende“ geworden; auch auf der Bühne werden ihre Erfahrungen, die historischen und poltischen Ereignisse zu verfolgen, mit ihren subjektiven Erinnerungen kollidieren. Der Fortschritt der Moderne rückt in China die historischen Ereignisse derart in den Hintergrund, dass die Amnesie bekämpft werden muss."

+Biografie

Wenguang Wu (*1956) studierte chinesische Literatur an der Universität in Yunnan. Wu ist ein international bekannter Dokumentarfilmer, freischaffender Schriftsteller, Künstler und Produzent von Tanz- und Theaterproduktionen. 1994 gründete Wu zusammen mit Wen Hui in Beijing die freie Tanzgruppe Living Dance Studio, im Rahmen dessen z.B. REPORT ON GIVING BIRTH (1999) und REPORT ON BODY (2003) entstanden.

12:00 Uhr
Klaus Zehelein
Vortrag entfällt
+Kurz Info
Klaus Zehelein musste seinen Vortrag leider aus Krankheitsgründen absagen. Stattdessen zeigen wir DO TANK – Anna Estarriola/Johanna Ketola WITHIN (Film)

+Biografie

Klaus Zehelein (*1940, Frankfurt am Main), Chefdramaturg in Kiel, Oldenburg, Frankfurt. Künstlerischer Direktor des Thalia Theaters. Gastprofessuren u.a. an der Universität Gießen und an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. Von 1991 bis 2006 war er Opernintendant in Stuttgart und seit Mai 2003 auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Seit 2006 Präsident der Bayerischen Theaterakademie August Everding.

13:00 Uhr
Hans-Werner Krösinger
Why it’s fun to be an expert for yesterday’s news
+Kurz Info
Die Welt wird schneller mit jedem Tag. Hier eine Revolution, dort ein Atomunfall verbunden mit einer Flutwelle, irgendwo findet ein Genozid statt und auch die Finanzkrise dürfen wir nicht vergessen. Alles ereignet sich, aber nichts geschieht. Wir erfahren fast alles, aber bewegen nichts. Schauen wir doch wenigstens noch einmal hin, wie die Dinge sich ereignen und wie sie für uns beschrieben werden, denn ein konzentrierter Blick zurück ist vielleicht ein Blick aufs Jetzt.

+Biografie

Hans-Werner Kroesinger (*1962). 1983 bis 1988 Studium „Drama/Theater/Medien“ am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen bei Andrzej Wirth und Hans-Thies Lehmann. Noch während des Studiums, 1987, beginnt Kroesinger für zwei Jahre als Regieassistent und Dramaturg für Robert Wilson zu arbeiten. Er ist beteiligt an dessen Inszenierungen HAMLETMASCHINE in New York, SALOME in Mailand und THE FOREST in Berlin. 1989 wird er künstlerischer Mitarbeiter Heiner Müllers bei der Produktion HAMLET/HAMLETMASCHINE am Deutschen Theater Berlin.

Seit 1993 eigene Inszenierungen sowohl an renommierten Stadt- und Staatsbühnen wie dem Berliner Ensemble, dem Staatstheater Stuttgart, dem Bayrischen Staatsschauspiel oder dem Maxim Gorki Theater Berlin als auch in der freien Szene, vor allem am HAU, in den Sophiensalen, im Radialsystem, in der Staatsbank und im Podewil Berlin, im FFT Düsseldorf, im Festspielhaus Dresden-Hellerau oder dem Theaterhaus Gessnerallee Zürich.

Kroesingers Arbeiten wurden zu renommierten nationalen und internationalen Festivals wie POLITIK IM FREIEN THEATER  (Hamburg 2003), CULTURA NOVA (Herleen 2008) oder IMPULSE (NRW 2009) eingeladen.

2007 erhielt der Regisseur den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für seine Kinder- und Jugendtheaterinszenierung „Kindertransporte“ im Berliner Theater an der Parkaue.

14:00 Uhr
Sanja Mitrovic
Theatre as the existing – theatre as the possible
+Kurz Info
In dem Moment, wenn grausame Sparmaßnahmen – die Konsequenz einer durch den Finanzsektor verursachten Wirtschaftskrise – weitreichende und nicht selten gewaltsame öffentliche Unruhen in ganz Europa herbeiführen, kann es aufschlussreich sein, die Arten von Antworten zu überlegen, die wir – sowohl als Künstler als auch als Bürger – in unserer Verfügungsgewalt haben. Wenn die subjektive Perspektive unsere Wahrnehmung der Realität – und daher auch die Bedingungen in denen wir leben – entscheidend beeinflusst, wie sieht dann das Verhältnis zwischen dem individuellen und dem weitreichenderen sozialen Körper aus? Ist es die ratsam, Vergils und Ovids Annäherungen an die menschliche Beweggründe wie multiple Erfahrungen und einer endlosen Transformation zu folgen, in Widerspruch zu einem einzigen, allzu menschlichen Wunsch nach Stabilität – einem hierarchischem Sinn für Geschichte, einer fixen Idee der Identität? Was in meiner Macht als Theatermacherin und Performerin steht, ist es, die Bühne für Botschaften zu nutzen, um jenen eine Stimme zu geben, die regelmäßig außer Acht gelassen und nicht gehört werden. Es ist das, was ich anstrebe, durch repetitive Neukonfigurierung individueller und kollektiver Geschichte, um die Realität und die Imagination, das Existieren und das Mögliche, näher zu bringen.

+Biografie

Die serbische Regisseurin und Autorin Sanja Mitrovic (*1978) emigrierte vor zehn Jahren in die Niederlande und studierte in Amsterdam zeitgenössisches Theater. 2009 gründete sie Stand Up Tall Productions, die sich als sozial und politisch engagiertes Theater mit transnationalen Strukturen wie Immigration und politische und kulturelle Integration befassen. Mitrovic Arbeiten setzen sich aus der Montage von Theater, Performance, Tanz und bildender Kunst sowie aus dem Kontrast von persönlichen Geschichten und historischen Fakten zusammen. Bei SPIELART 2011 ist sie in Nicole Beutlers Stück 1: SONGS zu sehen.

15:00 Uhr
Dieter Rucht
Expressive und symbolische Aspekte neuer Protestformen
+Kurz Info
Ihre Attraktivität können Protestformen aus zwei gegensätzlichen Momenten beziehen: zum einen der ritualisierten Wiederholung des Vertrauten, die Sinn und Gemeinschaft stiften soll; zum anderen in kreativen Ausgestaltung und Variation von Formen, die auf Spaß, Anerkennung, Überraschung, Subversion, Irritation, Einschüchterung usw. zielen. Dies wird an Beispielen zeitgenössischer Proteste anhand von Beschreibungen, Bildern und Filmsequenzen verdeutlicht.

+Biografie

Der gebürtige Allgäuer Dieter Rucht (*1946) war seit 2005 Ko-Leiter der ehemaligen Forschungsgruppe „Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa“ am Wissenschaftszentrum Berlin Sozialforschung (WZB), wo er zuvor Leiter der Arbeitsgruppe "Politische Öffentlichkeit und Mobilisierung" war. Er beschäftigt sich in seiner Forschungsarbeit im Allgemeinen mit der Soziologie politischer Öffentlichkeit, forscht über soziale Bewegungen und politischen Protest sowie über politische Partizipation und Konfliktsoziologie. Konkret setzt sich der studierte Pädagoge und promovierte Politologe mit Phänomenen unserer Zeit wie die Medienrevolution und netzgestützte Proteste, die Finanzkrise oder Global Governance wissenschaftlich auseinander

16:00 Uhr
Albert Ostermaier
Vortrag entfällt
+Kurz Info
Leider ist Albert Ostermaier zu seinem größten Bedauern auf Grund einer unvorhergesehenen Komplikation bei der Vorbereitung eines neuen Festivals gezwungen, zu einer Krisensitzung zu reisen. Leider war es trotz aller Bemühungen nicht möglich, diesen Termin zu verschieben. Er bitte dies zu entschuldigen.Stattdessen zeigen wir: DO TANK – Jacob Wren RELAY INTERVIEW

+Biografie

Albert Ostermaier (*1967) lebt und arbeitet in München. Er ist vor allem als Lyriker und Dramatiker bekannt geworden und wurde vielfach geehrt, unter anderem mit dem Kleist-Preis und dem Bertolt-Brecht-Preis 2010. Aktuell veröffentlichte er seinen neuen Roman SCHWARZE SONNE SCHEINE im Suhrkamp Verlag und in 2011 werden zwei neue Stücke uraufgeführt. AUFSTAND bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen sowie HALALI im Residenztheater.

17:00 Uhr
Paula-Irene Villa
Körpereinsatz: Feminismus zwischen Pop und Porno
+Kurz Info
Body politics gehören wesentlich zu den Strategien und Zielen vielfacher feministischer Artikulationen. Dabei steht im Vordergrund die Einsicht, dass (geschlechtliche) Körper nicht einfach von Natur aus da sind, sondern dass sie in gesellschaftlichen Konstellationen 'gemacht' werden. So gehörte es zu den zentralen Anliegen der Neuen Frauenbewegungen ('Second Wave'), sich das Recht auf den eigenen Körper nicht nur zu nehmen, sondern darüber hinaus, über die eigene Natur zu verfügen. Daraus haben sich ausgesprochen ambivalente Freiheitsgewinne ergeben. Denn die Selbstermächtigung qua Körper öffnet auch die Tür für hochgradig individualisierte Deutungsmuster, die von manchen als ästhetisierte Unterwerfung gedeutet werden: Aus dem 'Mein Bauch gehört mir' der 1970-er und 1980-er Jahre folgt im Jahr 2011 u.U. eben auch, dass 'ich mir deshalb auch das Fett daran absaugen lassen kann, wenn ich es will'. Der Vortrag wird den Ambivalenzen feministischer body politics nachgehen, und dabei einen Schwerpunkt auf zeitgenössische populärkulturelle Phänomene (Lady Bitch Ray, Lady Gaga u.a.) legen.

+Biografie

Paula-Irene Villa (*1968), aufgewachsen in Argentinien, USA, Kanada und Deutschland. Soziologin und seit 2008 Lehrstuhlinhaberin für Soziologie/Gender Studies an der LMU München. Inhaltliche Schwerpunkte sind soziologische Theorien, Kultur- und Körpersoziologie, Biopolitik, Elternschaft. Forschungsvorhaben u.a.zu ‚Schönheitschirurgie’, dem argentinischen Tango und feministischen Populärkulturen.

18:00 Uhr
Rabih Mroué
Image till victory?
+Kurz Info
Informatin folgt in Kürze.

+Biografie

Rabih Mroué (b. 1967) ist Schauspieler, Regisseur und Autor. Als stellvertretender Redakteur arbeitet er für die Libanesische Vierteljahresschrift „Kalamon“ und für die New Yorker „The Drama Review“ (TDR). Er ist einer der Gründer und Vorstandsvorsitzenden des Beirut Art Center Assoziation (BAC). 1990 begann er seine eigenen Stücke, Performances und Videos auf die Bühne zu bringen. Zu seinen Werken zählen: PHOTO-ROMANCE (2009), THE INHABITANTS OF IMAGES (2008); MAKE ME STOP SMOKING (2006); LOOKING FOR A MISSING EMPLOYEE (2005); WHO’S AFRAID OF REPRESENTATION (2003), BIOKHRAPHIA (2002); THREE POSTERS (2000) und viele andere.

+Produktion und Realisierung
Produktion: SPIELART Festival München in Zusammenarbeit mit der Allianz-Kulturstiftung, dem Institut für Soziologie der LMU München (Lehrstuhl Prof. Dr. Armin Nassehi), und der Bayerischen Theaterakademie August Everding in Verbindung mit FestivalLAB. Mit Unterstützung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München. FestivalLAB wird realisiert mit Unterstützung der Europäischen Kommission.
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