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SPIELART 2011 18.11. – 4.12.
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BLOG

Miriam Althammer | 05.12.2011

Festival is over

Tilmann Broszat, Leiter des Festivals:„Spielart ist so jung wie nie, das konn... mehr

 

Miriam Althammer | 04.12.2011

Laboratorische Gemeinschaften

Fast drei Wochen lang war DO TANK das Labor des Festivals. Internationale Kü... mehr

 

Miriam Althammer | 02.12.2011

You take what you want from Theatre

If you need to deconstruct something to the point of kitty litter then please... mehr

 












 
SOCIAL FICTIONS I
Die Krise der Expertise
20.11. | 11:00 - 19:00
Akademietheater im Prinzregententheater
Eintritt € 5,00 (nur Tageskasse),
Eintritt zu den Beiträgen nur zur vollen Stunde
Studenten bei Vorlage des Studentenausweises Eintritt frei


In deutscher oder englischer Sprache

 

Tagesprogramm wird laufend aktualisiert.

 

Lesen Sie mehr
11:00 Uhr
Armin Nassehi
Expertentum - die Ästhetik der Krise
+Kurz Info
Expertisen funktionieren nicht deshalb, weil die in ihnen gesprochenen oder geschriebenen Sätze wahr sind oder tatsächlich stimmen, sondern weil an sie in der Weise angeschlossen wird, dass sie als wahr und stimmig erscheinen. Um dies zu gewährleisten, brauchen Expertisen eine Form, eine Gestalt, eine Ästhetik. Insofern ist die Krise der Expertise auch eine ästhetische Krise.

+Biografie

Armin Nassehi (*1960), seit 1998 Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Arbeitsgebiete: Kultursoziologie, Politische Soziologie, Wissenssoziologie.

12:00 Uhr
Stefan Kaegi und Sidigullah Fadai
Ex Experten
+Kurz Info
folgt in Kürze.

+Biografie

Der Schweizer Regisseur Stefan Kaegi (*1972) inszeniert in verschiedensten Konstellationen dokumentarische Theaterstücke, Hörspiele und Stadtrauminszenierungen. Gemeinsam mit Helgard Haug und Daniel Wetzel arbeitet Kaegi unter dem Label Rimini Protokoll, das 2008 mit dem europäischen Preis „New Realities in Theatre“ und 2011 mit dem silbernen Löwen für Theater an der Biennale in Venedig ausgezeichnet wurde. Seit 2006 arbeitet Kaegi auch gemeinsam mit argentinischen Autorin und Regisseurin Lola Arias, so bei SOKO SÃO PAULO, das 2007 bei SPIELART gezeigt wurde.

13:00 Uhr
Janez Janša
NAME Readymade
+Kurz Info
In NAME READYMADE wird die Aktion der Namensänderung präsentiert, die von drei slowenischen Künstlern 2007 durchgeführt wurde: Offiziell – mit sämtlichen notwendigen Papieren und Stempel – ließen sie sich den Namen des damaligen slowenischen Ministerpräsidenten Janez Janša (Regierungszeit 2004-08) geben. Seitdem sind sämtliche Werke der drei Künstler alias Janez Janšas sowie ihre privaten wie öffentlichen Angelegenheiten – in einem Wort ihr ganzes Leben – unter diesem Namen (auf-)geführt worden: Ein Hindernislauf vorbei an diversen Bühnen, vorbei an den Resultaten der Identitätsänderung und ihren intimen wie gesetzlichen Konsequenzen.

+Biografie

Der studierte Soziologe und Theaterregisseur Janez Janša (*1964) – der sich 2007 offiziell und aus Protest den Namen des ehemaligen slowenischen neoliberalen Politikers aneignete – zählt zu den subversivsten Theatermachern Sloweniens. Janša veröffentlicht theoretische Schriften und Monografien über zeitgenössische Theater-und Tanzformen. Seit 1999 leitet er Maska, eine non-profit Institution, die kreative internationale und transdisziplinäre Kunstformen im postsozialistischen Slowenien fördert.

14:00 Uhr
Monika Gintersdorfer mit Skelly
Les illetrés
+Kurz Info
folgt in Kürze.

+Biografie

Die studierte Kulturwissenschaftlerin Monika Gintersdorfer arbeitet unter dem Label Gintersdorfer/Klaßen seit 2005 mit dem bildenden Künstler Knut Klaßen und dem Schauspieler und Tänzer Franck Edmnd Yao sowie mit dem Coupé Decalé-Sänger Francis Parfait Taregue zusammen. Die Stücke, in denen die Grenze zwischen Probe und Aufführung sowie repetitive Vorgänge vernachlässigt werden, vermischen Elemente von Theater, Tanz und Bildender Kunst; stellen Bezüge zu den Orten her, an denen sie spielen und basieren auf einem performativen Übersetzungssystem.

 

15:00 Uhr
Günter Küppers
Neues aus der Küche – von der experimentellen Vernunft der Köche
+Kurz Info
Der Zusammenbruch des Sowjetimperiums, die Insolvenz von Lehman Brothers, die Atomkatastrophe von Fukushima beschreiben Ereignisse, mit denen niemand gerechnet hatte, die alle im Prinzip möglich, aber in hohem Maße unwahrscheinlich waren. Eine solche Entwicklung ist charakteristisch für komplexe Systeme, in denen Chaos und Ordnung untrennbar miteinander verknüpft sind. Der Vortrag beginnt mit Demonstrationen einfachen Experimenten und Computersimulationen, in denen das Zusammenspiel von Chaos und Ordnung vorgeführt wird. Anschließend sollen Möglichkeiten im Umgang mit dem Komplexen aufgezeigt werden. Dazu gehen wir fiktiv in die Küche und schauen, wie Köche ein immer feineres Instrumentarium zur Beherrschung der Komplexität entwickelt haben.

+Biografie

Günter Küppers studierte Mathematik und Physik, lehrte und forschte an den Universitäten Bielefeld und Wien. Er war über 3 Jahrzehnte Geschäftsführer und Mitglied des Vorstandes des  interdisziplinär arbeitenden Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung an der Universität Bielefeld. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Entstehung von Chaos und Ordnung in Natur und Gesellschaft, die Dynamik von Innovationsnetzwerken und die Bedeutung von Computersimulationen für die Lösung komplexer Probleme. Seit einigen Jahren arbeitet er als Unternehmensberater und hält Vorträge zum Thema „Komplexität“ in verschiedenen Zukunftsakademien und Leadership-Programmen. Günter Küppers ist außerdem ein international mehrfach ausgezeichneter Hobby-Koch, der seine Kenntnisse auf anschauliche und unterhaltsame Weise in das Themenspektrum „Komplexität – zwischen Ordnung und Chaos“ weitergeben kann.

16:00 Uhr
Toshiki Okada
The change that happened to me and Japan´s society
+Kurz Info
"Ich liebe Krisen. Nicht als Mensch, aber als Künstler. Krisen geben Künstlern die Möglichkeit, ihre festgefahrenen Gedankengänge, ihre Ansichten, die Muster, die sich in ihre Werke und sogar in sie selbst geschlichen haben, zu ändern. Im März diesen Jahres wurde ich mit der Krise konfrontiert. Ich meine damit natürlich das Erdbeben und die folgenden Katastrophen. Obwohl ich kaum von diesen existentiell bedroht worden war, haben sie mich dennoch sehr verändert. Zwei Beispiele möchte ich hierzu nennen: Erstens: meine Frau, meine Kinder und ich sind aus dem Umkreis von Tokyo – wo ich geboren worden bin und mein ganzes Leben lang gewohnt habe – an die japanische Westküste gezogen. Zweitens: Meine Einstellung gegenüber der Theaterarbeit und dessen Hinterfragung durch das Publikum, haben sich sehr geändert. Diese durch Krisen verursachten Veränderungen haben mich gereizt und ließen mich die Dringlichkeit spüren, das, was ich schaffe, mit unserer Gesellschaft zu verbinden. Der Bedarf an Kunst in der Japanischen Gesellschaft tritt scheinbar offensichtlicher als vorher zu Tage. Ich glaube, wir Japaner waren uns nicht sicher, weshalb Kunst für uns notwendig war. Aber jetzt sind wir es. Zumindest ist es an der Zeit, dass wir es können."

+Biografie

Der japanische Schriftsteller und Regisseur Toshiki Okada gründete 1997 seine Company namens chelfitsch (eine Verballhornung des Wortes "selfish"). Okadas Arbeiten sind charakterisiert durch eine ausgeprägte visuelle Herangehensweise: Er kombiniert japanische Volkstümlichkeit mit einer Choreografie, die durch eine expressive Physikalität der Darsteller gekennzeichnet wird.

 

Okada hat eine ganz eigene Theatersprache entwickelt: Mit einer von allen Oberflächeneffekten befreiten Gestik,
mit feinem Witz und filigranen Monologen erzeugt er die Nahaufnahme einer Generation. Geht es dabei um die japanische Gesellschaft
mit ihren strengen Restriktionen und sozialen Regeln oder um die Sinnsuche in der globalisierten Welt? Okada sorgt mit seinen Arbeiten in der Kunstszene seiner Heimat und in Europa seit Jahren für Aufsehen und ist jetzt erstmals in München zu sehen.

17:00 Uhr
Kenichi Mishima
Tragikomödie der Expertokratie
+Kurz Info
Experten, die Krisendiskurse beherrschen, können vieles verdecken und schönreden, enthüllen und bloßstellen, aber auch durch Enthüllung verdecken. Sie reden oft im verschwiegenen Auftrag einer schwer benennbaren Struktur. Ihr Berufsethos kann auch ein intimes Verhältnis zu dem haben, was ich strukturelle und legale Kriminalität nenne.

+Biografie

Kenichi Mishima (*1942) studierte an der Universität Tokyo Philosophie, Germanistik und Vergleichende Kultur- und Literaturwissenschaft. Von 1990 bis 2004 Professor für Vergleichende Kulturwissenschaft und Sozialphilosophie an der Universität Osaka. Seit 2004 ist er Professor für Sozialphilosophie an der Tokyo Keizai Universität. Von 1970 bis 1972 studierte er mit dem DAAD-Stipendium an der Universität Tübingen, von 1978 bis 1980 war er Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn. Im akademischen Jahr 1994/95 war er Fellow im Wissenschaftskolleg zu Berlin.

18:00 Uhr
Shuddhabrata Sengupta
Theatre in the Archive
+Kurz Info
In THEATER IN THE ARCHIVE diskutiert Shuddhabrata Sengupta von Raqs Media Collective, wie sich die Theatergruppe aktuell und zunehmend stärker mit der Übertragung einiger ihrer archivalischen Forschungen, die auf zeitgenössischen Kunstprojekten basieren, auf die Bühne beschäftigt . In SEEN AT SECUNDRABAG wird eine Performance von Rags in Zusammenarbeit mit der aus Delhi stammenden Theaterregisseurin Zuleikha Chaudhari entwickelt, in der ein einst verschwundenes Foto über die Kriegsauswirkungen von 1858 in einem Archiv (wieder-) entdeckt und zum Text, zum Protagonist und auch zum Szenarium für einen Darsteller mutiert. Was passiert, wenn ein Bild zum Darsteller wird? Wie spielen Tatsachen mit Fiktionen, wenn Theater ein Archiv betritt? Dies sind einige der Fragen, die Sengupta – besonders in Bezug auf die aktuelle Rags-Chaudhari Zusammenarbeit für SEEN AT SECUNDRABAGH – zur Diskussion stellen wird.

+Biografie

Das Raqs Media Collective, bestehend aus Jeebesh Bagchi, Monica Narula und Shuddhabrata Sengupta, ist eine Künstlergruppe aus Neu Delhi, die im Bereich Installation, Video, Fotografie, Text-Bild-Collagen, On- und Off-line Medienkunst und Performance tätig ist. Sie kombinieren zeitgenössische Kunstpraxis mit historisch-philosophischer Forschung und Theorie. Ausstellungen bei der Documenta 11 sowie bei den Biennalen von Venedig, Istanbul, Sao Paulo, Taipei und Sidney. 2000 gehörten sie zu den Mitbegründern der Sarai Initiative am Centre fort he Study of Developing Societies in Delhi.

+Produktion und Realisierung
Produktion: SPIELART Festival München in Zusammenarbeit mit der Allianz-Kulturstiftung, dem Institut für Soziologie der LMU München (Lehrstuhl Prof. Dr. Armin Nassehi), und der Bayerischen Theaterakademie August Everding in Verbindung mit FestivalLAB. Mit Unterstützung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München. FestivalLAB wird realisiert mit Unterstützung der Europäischen Kommission.
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