Dieses Stück ist ein Schattentanz, eine Woge infolge eines Massakers. Ein Raum, den wir schufen, damit er uns erlaubt von diesen Traumata verfolgt zu werden. Dies ist eine Insel. Ein Haus für die Lebenden und die Toten. Ein Ort, an dem es spukt, und ein Haus vieler Geheimnisse. Ein Platz für das Spiel mit Magie und Spuk. Schließt mit den Geistern Freundschaft. Tanzt wie kleine Götter. Ein Hügel, wo wir Geister in Papier verwandeln können, Papier in Tränen, wo wir Sorgen in der Erde begraben und eine Zusammenkunft daraus bilden. Wo Fremde kommen werden, um unsere Geschichten falsch zu erzählen, um sie verleugnen, so dass sie weiterleben können und von anderen Menschen weitergetragen werden. Eure Überreste sind nun Unsere. Wir machen Musik, Bilder, Tänze, Filme, Kostüme, Objekte, Lichter. Wir verlangen Prozesse, Demonstrationen, Trauergesänge, Reden, Konversationen, Pfeifen, Stürme, andere Insel, andere Geschichten.
In englischer Sprache
CONNECT CONNECT-Talks:
am 26.11., 11 - 13 Uhr, Muffatwerk | Ampere
Mentor: Ong Keng Sen |
+BiografieMia Haugland Habib (*1980) absolvierte eine Bachelor Ausbildung als Choreografin und als Tanzpädagogin an der staatlichen Ballettschule in Oslo. Ihre choreografischen, tänzerischen und wissenschaftlichen Arbeiten führten sie in verschiedene europäische Länder, aber auch nach Brasilien und Madagaskar. Habib sieht die Reise als einen bedeutenden Bestandteil ihres Schaffens an und besuchte im Rahmen von Projekten Krisengebiete in der Welt. Die Themen Identität, die Vereinbarkeit von Religion und Kultur sowie das Verhältnis von Individuum und unterdrückenden (Macht-) Strukturen tauchen immer wieder in ihren Stück auf. Habib ist derzeit beim Norwegischen Nationalballett tätig.
Die Tänzerin und Choreografin Rani Nair verarbeitet postkoloniale und sozialtheoretische Aspekte in ihrem Schaffen; viele ihrer Projekte fußen auf Reisen durch Europa sowie durch Indien und die Mongolei. Neben einer dreijährigen Tanzausbildung am London Studio Center beschäftigte sie sich im Rahmen eines Studiums an den Universitäten Stockholm und Lund mit Kunst-und Tanzgeschichte.
Der Künstler Ong Keng Sen (*1963) ist künstlerischer Leiter von TheatreWorks, einer in Singapur ansässigen internationalen Performance-Company. Ong hat Bedeutendes zur Entwicklung einer asiatischen Identität und Ästhetik in der modernen Performance des 21. Jahrhunderts beigetragen. In seinen Werken stellt er unterschiedliche Kunstformen und Kulturen, traditionell wie modern, einander gegenüber. Zu seinem Werk gehört die asiatische Shakespeare-Trilogie aus LEAR, DESDEMONA und SEARCH: HAMLET sowie Doku-Performances wie THE CONTINUUM: BEYOND THE KILLING FIELDS, SANDAKAN THRENODY und DIASPORA . Weitere neuere Produktionen sind z.B. VIVIEN AND THE SHADOWS und HOTEL EUROPA. Als Regisseur ist Ong für seinen interdisziplinären Ansatz bekannt, mit dem er Künstler unterschiedlicher Herkunft und Praxis in experimentell-radikalen Kontexten zusammenbringt. 1994 gründete er das FLYING CIRCUS PROJECT mit traditionellen und modernen asiatische Künstlern aus allen Disziplinen, zu denen inzwischen auch europäische, amerikanische und arabische Künstler hinzugekommen sind. |