DISKURS- UND PERFORMANCE-HAPPENING
„Weltbank“ oder „Weltrevolution“? Wutbürger? Freiheitskämpfer? Umweltaktivist? Der Umgang mit den großen alten Gesellschaftsutopien ist heute schwierig geworden, auch wenn im Zusammenhang mit der jüngsten Wirtschaftskrise sogar marxistische Theorieansätze wieder salonfähig geworden sind. Es heißt: Zu vernetzt und komplex ist die Welt, sind ihre Probleme, als dass sie sich mit dem unter Ideologieverdacht stehendem Vokabular des 19. und 20. Jahrhunderts beschreiben und in Angriff nehmen ließen. Betont wird weiterhin, dass die gegenwärtigen Umwelt-, Bevölkerungs-, Armuts- und Gesundheitsprobleme nur von einer global agierenden Politik bewältigt werden können. Und doch erscheinen die politischen Versuche, die immer deutlicher sich abzeichnenden Kollateralschäden des wirtschaftlichen und technischen Fortschritts zu reparieren, als zunehmend hilflos. Gestern Bankenkrise und Bohrloch im Golf von Mexiko, heute drohender Staatsbankrott und kollabierender japanischer Atommeiler Fukushima: sie sind zu Sinnbildern für die Unmöglichkeit geworden, globale Krisen rechtzeitig in den Griff zu bekommen. 40 Jahre nach dem Club-of-Rome-Report DIE GRENZEN DES WACHSTUMS mehren sich die Zeichen, dass das Mantra vom technischen und wirtschaftlichen Fortschritt als Lösungsrezept oder Allheilmittel sich heute als bloßer Mythos einer Epoche entpuppt, die zu Ende zu gehen scheint. SOCIAL FICTIONS lädt Künstler und Wissenschaftler ein, an drei Sonntagen über andere Optionen, neue Ideen und „alte“ Traditionen nachzudenken.
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SOCIAL FICTIONS ist die Folgeveranstaltung von WOODSTOCK OF POLITICAL THINKING, das im Rahmen von SPIELART 2009 im Haus der Kunst stattfand.
PROGRAMM
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