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Mapa Teatro
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Los Santos Inocentes |
Das Fest der unschuldigen Kinder |
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29.11. | 21:00
- 22:10 Gasteig Carl-Orff-Saal |
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30.11. | 19:00
- 20:10 Gasteig Carl-Orff-Saal |
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Eintritt € 15,00 |
ermässigt € 9,00 |
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Online Kartenverkauf
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Kein Fest ohne Feind, lautet das seltsame Motto eines Straßenfestes, das alljährlich am 28. Dezember in Guapí, einem Städtchen an der kolumbianischen Pazifikküste begangen wird: das „Fest der unschuldigen Kinder“. Ursprünglich im ganzen lateinamerikanischen Raum in Erinnerung an den Kindermord von Bethlehem gefeiert, hat es sich hier, in einer von Drogenkrieg, paramilitärischen Massakern und Guerillakrieg heimgesuchten Urwald- und Flusslandschaft zu einem brutalen Karneval gewandelt: Als Frauen verkleidete Männer, das Gesicht unter billigen Plastik-Horrormasken versteckt, streifen mit Peitschen bewaffnet durch die Straßen und schlagen auf alles ein, was sich bewegt.
Das Mapa Teatro, eine der bekanntesten Theatergruppen Kolumbiens, setzt politisches Engagement und Dokumentartheater in Hochspannung zueinander. Im Rahmen einer inszenierten Geburtstagsfeier in Guapí treffen live gespielte Marimbamusik, verstörende Videoaufnahmen des Festes und von Selbstbezichtigungen menschenverachtender Paramilitärs aufeinander.
"Unser Stück soll ein Gefühl provozieren, es soll Denken durch Erfahrung erzeugen’, sagt Rolf Abderhalden. Dieser Plan ist vollständig aufgegangen." (Der Standard)
In spanischer Sprache mit deutscher Übertitelung
Künstlergespräch:
nach der Vorstellung am 29.11. |
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+Besetzung Text und Inszenierung: Heidi Abderhalden, Rolf Abderhalden Mit: Heidi Abderhalden, Andres Castañeda, Julian Díaz, Santiago Sepúlveda, Claudia Torres Live-Musik: Genaro Torres Recherche: Martha Ruíz Sound Design: Juan Ernesto Díaz Videokamera: Lucas Maldonado, Heidi Abderhalden Videoschnitt: Heidi Abderhalden, Luis Antonio Delgado, Sant Live-Video: Ximena Vargas Licht: Arno Truschinski Bühne: Rolf Abderhalden, Santiago Sepúlveda / Stage .Director: Pierre Henri Magnin Requisite: Jose Ignacio Rincón Dramaturgische Mitarbeit: Matthias Pees Produktion.: Ximena Vargas, Jose Ignacio Rincón |
+BiografieDie kolumbianischen Künstler Heidi, Elizabeth und Rolf Abderhalden gründeten Mapa Teatro im Jahr 1984 nach Abschluss einer umfassenden pädagogischen und künstlerischen Ausbildung.
Seit seiner Gründung hat Mapa Teatro ein Universum innerhalb der modernen Künste aufgebaut, einen Ort, der die Überschreitung von Fachgrenzen, die Verschmelzung von Sprachen und Lektüren, die Artikulierung von lokalen und globalen Problemen befördert. Sie hat einen Raum für Migrationen geschaffen, einen Raum, in dem Mythos, Geschichte und Gegenwart, die Genera (Theater, Oper, Hörspiel, Video-Audio-Installationen, urbane Straßenkunst und bildnerische Aktionskunst), die Autoren und die Epochen, (Aischylos, Müller, Shakespeare, Sarah Kane), die Geographien und die Sprachen (DIE NACHT auf Französisch und Spanisch, QUAI WEST auf Russisch, EIN SEHR ALTER MANN MIT GROSSEN FLÜGELN IN TAMIL, VON DEN TODESARTEN DER VERFOLGER auf Englisch, Französisch und Deutsch), das Wort, das Bild und die Bewegung (PSYCHOSE 4:48), das Wirkliche und das Virtuelle (DIE SÄUBERUNG DER STÄLLE DES AUGIAS), die Schauplätze des Realen und der Repräsentation (PROJEKT PROMETHEUS, ZEUGE DER RUINEN) in ständiger Bewegung sind.
Daher auch das Interesse von Mapa Teatro an der Übersetzung von Theaterstücken ins Spanische (Shakespeare, Beckett, Koltès, Müller), die szenische Transposition von klassischen Werken und Mythen in die zeitgenössische Welt (HORAZ, ORESTES EX MACHINA, RICHARD III., PROMETHEUS), die Umsetzung von Texten in Bilder und Töne (DIE SÄUBERUNG DER STÄLLE DES AUGIAS, PROMETHEUS, ZAUBERFLÖTE, PSYCHOSE 4:48).
In den letzten Jahren hat Mapa Teatro besondere Betonung auf die kollektive Dimension des Schöpfungsprozesses und der Ausarbeitung von Sinn gelegt. Mit ihren LABORATORIEN DES SOZIALEN IMAGINÄREN hat Mapa Teatro künstlerisch-experimentelle Prozesse geschaffen, die sich gleichzeitig im Bereich des Realen und des Symbolischen entfalten. Sie schafft dazu befristet experimentelle Gemeinschaften, indem sie verschiedene Personengruppen dazu einlädt, sich als kollektives Subjekt zu konstituieren.
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+Produktion und Realisierung
Produktion: Mapa Teatro (Bogotá) in Koproduktion mit HAU | Hebbel am Ufer (Berlin)
Realisation: in Zusammenarbeit mit HAU/Hebbel am Ufer (Berlin), Instituto Cervantes (München), gefördert vom Goethe Institut.
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